Rega RP3.



 
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Weihnachten im Patchwork.

Eine 1.-Klasse-Zugfahrt am 1. Weihnachtstag.

Eine 2.-Klasse-Zugfahrt am 2. Weihnachtstag.

Ich saß am Kamin, trank 20 Jahre alten Medoc, trocknete meine Schuhe am Feuer, hörte spanischen Flamenco und las in den Reiseaufzeichnungen meines Vaters.

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Ein von permanentem Husten durchschnittener Gottesdienst.

Zitronenhuhn und Champagner.

Diclofenac und Heilerde.

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Man wurde eben alt.

Chailatte, Streuselkuchen und Loriot.

Schwindel auf der Überholspur.

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Die an plötzlicher Übelkeit erkrankende Speisewagenkellnerin.

Und natürlich auch der Nachfolgekellner, der alldies gutgelaunt ausposaunte.

Wo wohl MH 370 geblieben ist?

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Meine Tochter schenkte mir einen Aschenbecher und personifiziertes Duschgel.

Ich freute mich darauf, all die Dinge in zehn Jahren mit ihr nachzubesprechen.

Das scheppernd-tantige Lachen meiner Exgattin auf einem zufällig gefundenen Video.

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Nicht dislozierte Humeruskopffraktur.

Auf der A4 überschritt ich mit dem Auto meiner Mutter die 100.000-km-Marke.

Neben mir die gelungene Tochter, Füße in schmutzigen Socken auf dem Armaturenbrett, den DJ machend.

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Painful Arc & Frozen Shoulder.

Martini & Prince of Wales.

Espresso und Wasser.

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Wie sehr sich der Hausmeister über die 10 Euro freute, die ich ihm gab, weil er mir im Zuge der Knieverletzung sicherlich 100 mal den Lastenaufzug holte, um mir die 4 Etagen Treppen zu ersparen.



 
Strike.




Alekto, Tisiphone und Megaira.



 
Sehenswert.



 
3:1

Glücklich.



 
aa01

Heute vor einem Jahr wohnte ich einer so genannten Brand Night bei. Einer Veranstaltung, bei der sich der inzwischen abgesetzte CEO zum allerersten Mal coram publico demontierte. Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung raus in den kalten November, ab zum Prater, Gänsebraten essen mit mit Weggefährten.

Ein Jahr später stand kein Stein auf dem anderen, hier nicht wie dort nicht, und es war alles insgesamt sehr gut so.

Im Traum verscheuchte ich mehrere Einbrecher aus einer Wohnung, die gemeinsam versuchten, einen alten Sessel aus meinem Fenster zu hieven.

Ich erhielt einen Anruf aus Thailand.

Und erwartete zwei notarielle Beurkungen.

Es war das Jahr der großen Würfe.

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Beim Aufräumen meines Computers fand ich Digitalfotografien, die meine ehemalige Gattin angefertigt hatte, um meine Verfehlungen im häuslichen Bereich zu dokumentieren. Darunter befand sich Unerhörtes: Ein offengelassenes Fenster, eine Büroklammer auf dem Fußboden, die wohl mehrere Tage dort gelegen haben musste, ja sogar eine nicht korrekt verschlossene Abstellraumtür. Wie lange hatte ich diesen Quatsch mitgemacht? Wirklich 13 Jahre?

"Get the work done!"

Der Widerspenstigen Zähmung.

"Das glitzert."

Und einmal mehr die Ansprechfresse.

aa03



 
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Der erste Eintrag in diesem Notizbuch (ich schrieb und schreibe immer in mehrere gleichzeitig) datierte auf den 26.04.2008. Die High End Messe zu München, bei der ich zum ersten Mal den Röhrenverstärker sah, der jetzt mein neues Schlafzimmer beschallte.

Selbstbildnis als beginnender Zweiradmechaniker. Vergaser und Luftfilter gereinigt, Zündkerze gewechselt: Und das Ding sprang danach tatsächlich an.

Ein denkwürdiges Wochenende, an dem ich eine nicht geringe Menge der wie Gestrüpp herumhängenden losen Enden meines Lebens gerade kämmte. Und es hieß, zwei Menschen dankbar zu sein. Jg. 1980 und Jg. 1942.

Zugleich schaffte mich das Wochenende und überhaupt alles so sehr, dass ich auch kundigste Berührungen mit desolatem Tiefschlaf beantwortete.

Ich kaufte mir Ruhe. Und haute die Kohle dafür nur so raus. Weil jede Stunde, die ich mit bekloppten Konflikten zubrächte, seelisch-finanzielle Opportunitätskosten von mindestens 300 Euro pro Stunde kosteten.

Dass es überhaupt jemand wagte, meine erwiesenermaßen große Geduld zu überstrapazieren, das musste gehörig sanktioniert werden.

Die Idee, defekte Ferienorte mit ihr zu reparieren :: kontra der Plan, einfach neue Wirkungsstätten zu schaffen und den alten Quatsch hinter sich zu lassen - beides attraktiv.




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