Das vermutlich wirklich geniale an der neuen Phillip Boa Platte ist ihre Eingänglichkeit und die Souveränität, die von ihr ausgeht. Lieder wie "Lord have mercy with the one-eyed", "Jane Wyman","60s 70s 80s..." oder "Fiat Topolino" haben dermaßen kluge, widerhakenartige Hooklines, dass man sie noch beim ersten Hören bereits korrekt mitsingen kann. Die Lieder eint eine trotzige Naivität, ein Vergnügen an der Beklopptheit, ein hymnisch-kinderliedartiges, über allen Dingen stehendes Amalgam aus Lebenslust und -verweigerung zugleich. Wer diese Musik hört, der sieht und fühlt die Sintflut und den Regen nicht, der gerade draußen niedergeht; wer diese Musik hört, steht sofort wieder mit einem Bier in der Hand in einer wogenden Menschenmenge, auf dem Leib eines wunderbaren Menschen, den man im Arm hält, trommelnd. Schaut auf einen groß gewachsenen, gut aussehenden, der über die Bühne tigert und sich mit der flachen Hand gegen die Stirn schlägt. Und grinst.