und jetzt alle:
Großer Herr, o stahahahaharker König,
Liebster Heiland, ohohohoho wie wenig
Ahahahahachtest du der Erden Pracht!
36h Husten und dann Fieber >38,5°C = H1N1
So, dann wäre der Gripp' also im Haus.
Ich telefonierte auf dem Balkon mit einem Astrophysiker, der mir erklärte, warum das, was ich da so geplant hatte, nicht ganz funktionieren wird, während mein Telefon akustisch das Verenden des Akkus signalisierte, während in 50 Meter Luftlinie acht Flaschencontainer in einen LKW entleert wurden, während zwei Feuerwehrwagen die Straße entlang fuhren, während man mir einen Zettel in die Hand drückte, wen ich zurückrufen solle, während meine E-Mail-Inbox volllief.
Der Morgen war grau und vernieselt. Ich hatte mein Kind zur Schule gebracht, die ersten 150 Meter hatten wir Händchen gehalten, wie wir das immer machen, wenn wir gemeinsam draußen sind. Beim Einbiegen auf die große, mehrspurige Straße hatte sie ihr Händchen vorsichtig weggezogen, denn schon in der vierten Klasse gilt es als uncool, mit den Eltern händchenhaltend herumzulaufen. Mich rührte die Behutsamkeit, mit der sie die Hand wegzog.
Im Bus dünstete ich still und leicht dull die Drinks aus, an Martini, Vanderbilt, Jackie Brown und Ranglum erinnere ich mich noch, waren aber noch ein paar andere dabei und Probierschlucke von noch anderen.
Am Anhalter Bahnhof stieg ein Mann mit todkrankem Kind zu und setzte sich, das Kind auf dem Schoß, neben mir. Es hustete unentwegt, ohne sich die Hand vor den Mund zu halten und hatte glasige Augen. Ich verließ den Bus fluchtartig und ging den letzten halben Kilometer zur Arbeit zu Fuß, durch stürmischen Wind, treibende Wolken, durch Herbst, wie ich ihn liebe.
An der Kochstraße sah ich einen Transporterfahrer, der in die offene Seitentür seines Transporters hineinblickte und fest an dem Transporter rüttelte. Als ich näherkam, wurde mir klar, dass er das aus Entertainmentgründen machte - im Transporter saßen behinderte Kinder und der Fahrer unterhielt sie mit dem Gewackel prächtig, sie stießen glückliche Urlaute aus.
Phillip Boa lud derweil in meinen Ohren Jane Wyman auf sein Zimmer ein. Es war jetzt richtig schöner Herbst.
Einen Text schreiben, der nur aus aufgeschnappten Satzfetzen vorübereilender Mobiltelefonierer stammt. Handke.
Die so so so tröstliche, nasenberingte Mittrinkerin, und wie sie "oh ja, mach noch eine auf", "wieso? Die Musik ist doch geil" und "wir tun auch immer Töpfe und Pfannen in die Spülmaschine" sagte.
Daniel Stelter. Homebrew.
Eine hochspannende Mischung aus reduzierten und brutal gut groovenden Drums, einer peniblen, unterkühlten Jazzgitarre, tiefen Subbässen, Fender Rhodes und Moog-Keys - und einer transparenten, druckvollen Produktion.