Klares Deppenkriterium: "Typo" statt "Schrift" sagen.
Das notwist-Konzert war ein besonderes, denn mit auf der Bühne stand das Andromeda Mega Express Orchestra. Wenn ein Orchester mit auf der Bühne ist, ist die ganze Atmosphäre eine andere. Die PA rauscht schon im Leerzustand fünfmal so laut, wegen all der weit aufgerissenen Mikrofone. Man hört den typischen Bühnentrittschall, sobald ein Musiker sein Instrument abstellt. Es vibriert alles mehr.
Es beginnt mit einer wirren Klangcollage (auch so kann man also einen Soundcheck in einem Bühnenprogramm verstecken), die in das rare, selten aufgeführte und unendlich traurige "Solo Swim" mündet. Die brüchige Stimme von Acher trägt dieses Stück direkt ins Herz. Die irisierende Philicorda-Orgel des Originalsongs wird hier durch hohe Violinen ersetzt.
Nach zweidrei mehr Liedern sind ein paar technische Probleme beseitigt und die Band ist angekommen in Berlin, gelandet. Es folgt eine ausgesprochen stimmige, zuweilen Haken schlagende Auswahl aus den Alben Neon Golden, The Devil You & Me und Shrink. Das Orchester integriert sich perfekt, spielfreudig, zartfühlend, sauber - und darf auch immer wieder kleine Einsprenksel liefern, bei denen sich The Notwist, von ihrem Schlagzeuger abgesehen, hinter die Bühne verziehen. Was dann geboten wird, ist rasant: perkussiver, manischer Bigband-Sound, Ostinati, wirre Melodie-Abwärtsfahrten bei teils halsbrecherischen Tempi, ausgesprochen filmische Musik, an Tati erinnernd, aber auch mit Brahms (Ungarische Tänze)-Zitaten. Geil.
Der erste Höhepunkt ist "The Pilot", dessen "different cars and trains"-Sprachsamples schon im vorherigen Stück live hinzugecued werden. Das Stück ufert in einen astreinen Dub-Reggae aus und spätestens in diesem Moment hat die Band das Heft in der Hand. Bei Gloomy-Planets, zum Schluss, stehen dann auch die Oberarmhärchen brav nach oben, wegen Gänsehaut.
Drei Zugabensets, einmal die Bigband allein mit einem Instrumental wie eine Ohrfeige, einer Hyperspeed-Samba, danach nochmal die Band allein mit einem erlösenden "One with the Freaks", bei dem die Bigbandmitglieder enthemmt im Hintergrund der Bühne herumtanzen, absolute Kindergeburtstagsstimmung.
Und dann ganz am Schluss, finale Zugabe, das Cover "Wrap your troubles in dreams", ein Standard von 1931. Zauberhaft.
Danach Dunkles im Dunklen.

Es beginnt mit einer wirren Klangcollage (auch so kann man also einen Soundcheck in einem Bühnenprogramm verstecken), die in das rare, selten aufgeführte und unendlich traurige "Solo Swim" mündet. Die brüchige Stimme von Acher trägt dieses Stück direkt ins Herz. Die irisierende Philicorda-Orgel des Originalsongs wird hier durch hohe Violinen ersetzt.
Nach zweidrei mehr Liedern sind ein paar technische Probleme beseitigt und die Band ist angekommen in Berlin, gelandet. Es folgt eine ausgesprochen stimmige, zuweilen Haken schlagende Auswahl aus den Alben Neon Golden, The Devil You & Me und Shrink. Das Orchester integriert sich perfekt, spielfreudig, zartfühlend, sauber - und darf auch immer wieder kleine Einsprenksel liefern, bei denen sich The Notwist, von ihrem Schlagzeuger abgesehen, hinter die Bühne verziehen. Was dann geboten wird, ist rasant: perkussiver, manischer Bigband-Sound, Ostinati, wirre Melodie-Abwärtsfahrten bei teils halsbrecherischen Tempi, ausgesprochen filmische Musik, an Tati erinnernd, aber auch mit Brahms (Ungarische Tänze)-Zitaten. Geil.
Der erste Höhepunkt ist "The Pilot", dessen "different cars and trains"-Sprachsamples schon im vorherigen Stück live hinzugecued werden. Das Stück ufert in einen astreinen Dub-Reggae aus und spätestens in diesem Moment hat die Band das Heft in der Hand. Bei Gloomy-Planets, zum Schluss, stehen dann auch die Oberarmhärchen brav nach oben, wegen Gänsehaut.
Drei Zugabensets, einmal die Bigband allein mit einem Instrumental wie eine Ohrfeige, einer Hyperspeed-Samba, danach nochmal die Band allein mit einem erlösenden "One with the Freaks", bei dem die Bigbandmitglieder enthemmt im Hintergrund der Bühne herumtanzen, absolute Kindergeburtstagsstimmung.
Und dann ganz am Schluss, finale Zugabe, das Cover "Wrap your troubles in dreams", ein Standard von 1931. Zauberhaft.
Danach Dunkles im Dunklen.

Then I saw the electric bear
Now he`s always there
I can talk to him behind my door
I can talk of your eyes every day
Cause they don`t look old
And I never feel any cold
All the things I do with you
They don`t fade away
Now he`s always there
I can talk to him behind my door
I can talk of your eyes every day
Cause they don`t look old
And I never feel any cold
All the things I do with you
They don`t fade away
Immer, wenn es mich reißt, wenn ich erledigt bin, nicht mehr kann, nicht mehr will, an der Welt und all den Deppen verzweifle, dann schaue ich das hier und weiß, dass es immer einen Weg gibt.
Ein kleiner, beruhigender Imbiss (Heringsfilet Matjes Art auf Graubrot mit sehr viel Zwiebeln).
Husten 1 (erwachsen) ist dumpf-mumpfig, wie gegen einen schweren Widerstand hochgehustet. Tiefes Einatmen, erstaunlich lange Kunstpause, zwei erste Hustenstöße, tiefes Nachatmen, weitere Kunstpause, fünf bis sechs Hustenstöße, dann entweder in finalen, hochtonhaltigen Endklang mündend, oder (Coda!) in viele, sehr kleine, hechelnde, ersterbende.
Husten 2 (Kind) ist schnarrend, wie ein über die Tischkante gelegtes und dann angeschlagenes Plastiklineal, jeweils drei präzise Hustenstöße. Zum Tag hin freundlich-hell, zum Abend hin dunkel-tiefgründig, zunehmend produktiv (Auswurf).
Husten 1 und Husten 2 erklingen mal im Duett, mal abwechselnd, stets aber konzertant, steigerungsfähig und im Schnitt ohne Übertreibung spätestens alle 90 Sekunden. Husten 1 und Husten 2 sind auch durch Kodeinderivate nicht stillbar und durchdringen mehrere geschlossene Altbautüren und sind für den ins Wohnzimmer geflüchteten sogar nach Oropax-Ohrversiegelung noch hörbar, werden ihn vermutlich sogar noch wochenlang im Geiste und im Traume begleiten.
Husten 2 (Kind) ist schnarrend, wie ein über die Tischkante gelegtes und dann angeschlagenes Plastiklineal, jeweils drei präzise Hustenstöße. Zum Tag hin freundlich-hell, zum Abend hin dunkel-tiefgründig, zunehmend produktiv (Auswurf).
Husten 1 und Husten 2 erklingen mal im Duett, mal abwechselnd, stets aber konzertant, steigerungsfähig und im Schnitt ohne Übertreibung spätestens alle 90 Sekunden. Husten 1 und Husten 2 sind auch durch Kodeinderivate nicht stillbar und durchdringen mehrere geschlossene Altbautüren und sind für den ins Wohnzimmer geflüchteten sogar nach Oropax-Ohrversiegelung noch hörbar, werden ihn vermutlich sogar noch wochenlang im Geiste und im Traume begleiten.