Frühstück bei der Bar Bianco, Schlesische Straße, draußen sitzend, in der so genannten Herrgottsfrühe. Auf dem Gehsteig radelt in Zeitlupe eine Matronenfrau, im Schlepptau hinterher ein Sechsjähriger, offensichtlich erst vor kurzem den Stützräden entwachsen. Er blinzelt mich radelnd glücklich an, so voller Stolz und Freude und Glück, man kann nicht anders, als zurückzulächeln mit einem "großartig machst du das" im Blick. Er verfolgt dich noch lange lächelnd mit seinen Augen, umschifft mit Fortüne einen Gehwegpoller. Er hat noch nie die Worte Work-Life-Balance, Zugewinnausgleich, Umsatzsteuervoranmeldung gehört. Er lebt jetzt, hier, und weiß Gott, er ist zu beneiden.



 
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Wenn du geschlagen wirst, musst du den Zeitpunkt des Rückschlags genau wählen. Du darfst nie im Affekt zurückschlagen. Du musst warten, bis du neue Argumente, Kräfte, Verbündete hast. Manchmal musst du dem Gegner für einen Moment oder für eine gewisse Strecke das Feld überlassen. Er soll sich vielleicht sogar in Sicherheit wiegen. Aber wenn das Zeitfenster gekommen ist, dann heißt es unerbittlich zu sein.




Ein ganzes Wochenende nur mit meiner Tochter. Ihr einfach einmal alle Wünsche (bis auf die bekloppten) erfüllen. Gummibärchen am Hauptbahnhof, endloses Candy-Crush-Spielen im Zug, stundenlanges Plantschen und Tauchen im Hotelpool, Clubsandwich per Room-Service, mit Garage Band geisteskranke Hörspiele (Gottesdienst, Anti-AKW-Demo) im Helge-Schneider-Stil aufnehmen, Hafenrundfahrt, Gummibärchengeschäft, Zoo-Aquarium und dann natürlich wieder Hotelpool.

Danach müde und kaputt zurück nach Berlin, ins Bett puscheln und "Willkommen bei den Sch'tis" auf französisch kucken.

Was für eine schön verbrachte Zeit. Was für eine wunderwunderbare Zeit.



 
Flug in die Sonne.
Flug in das Glück.
Flucht in das Leben.

ant01

Köfte und Salat.
Raki und Efez.
Salgam und Cay

ant02

"Teşekkür ederim."
"Merhaba."
"Bogdan!"

ant03

Ein Dinosaurier.
Ein Herz.
Ein Gebirge.

ant04

Ein Aschenbecher.
Ein Backgammon-Spiel.
Eine kleine Katze aus Stein.

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Archäologie der Welt.
Archäologie der Seele.
Archäologie der Empfindungen.

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Michael Kleeberg.
Martin Suter.
Stieg Larsson.

ant07

Ein Land zum Verlieben.
Ein Flughaben zum Amoklaufen.
Einheimische zum Erschlagen.

ant08

Vorgelesenem lauschen.
Im Pool schwimmen.
Scrabble spielen.

ant09

Behütet.
Erholt.
Wie dringend beides war.

ant10

Die Reste eines Hurrikans.
Ein mehrstündiges Gewitter.
Delay.

ant11

Warum Berlin?
Warum Arbeiten?
Warum?

ant12

In teils sogar freudiger Erwartung der Askesemonate.
In noch dringenderer Erwartung des Frühlings.
In ambivalent gestimmter Erwartung eines Immobiliengutachtens.

ant13



 
wwwaaa



 
Überraschend starke Verbesserung der Lebensqualität durch den Erwerb eines neuen, stark unterschätzten Fahrzeugs.



 
Ich betrachtete die Ausbreitungen meiner Tochter in den sozialen Netzwerken. Die Dinge geschahen. Ich stand daneben.



 
Ringen um Worte.

vi1

Herrlichster Wahnsinn.

vi2

UK-Status.

vi3

Autobahn.



 
Brieselang.




Textproduktion am Rande des Wahnsinns.




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