Ich stand auf einem sehr großen Flughafen, der über die Terminals A - E verfügte, vermutlich irgendwo in einer großen europäischen Hauptstadt. Meine Tochter und drei ihrer Freundinnen eilten lachend Richtung Terminal D, während ich auf meine Exfrau warten musste, die noch irgendwo auf der Toilette war. Ich rief meiner Tochter noch zu, sie solle auf uns warten, weil unser Flug - ein Easyjet-Flug - meiner Meinung nach von Terminal E und nicht D abginge, doch sie lief einfach mit ihren Freundinnen weiter. Und zwar in das falsche Terminal, wie ich wenig später feststellte.

Szenenwechsel. Ich saß mit meiner Exfrau in einer Ferienwohnung, immer noch in der europäischen Metropole. Wir aßen. Meine Exfrau berichtete mir, sie habe sich kurz zuvor mit meiner Tochter gestritten und die Tochter solle jetzt halt mal im Flughafen warten, wir würden bei Gelegenheit dann schon dazu kommen. Zunächst erschien mir dieser Gedanke plausibel, aber nach einem Blick auf die Uhr sah ich, dass schon über sechs Stunden vergangen waren. Ich rief meine Tochter an, ihr Telefon nahm selbsttätig ab und ich konnte mithören, wie sie mit einem fremden Mann auf Französisch sprach - er schien ihr einen Weg erklären zu wollen. Offenbar hatten sie sich verirrt, ich rief daraufhin sicherlich 20 Mal ihren Namen laut in das Telefon, doch sie hörte mich nicht. Etwas später versuchte ich einen neuerlichen Anruf, sie ging dran, wirkte aber völlig merkwürdig, auch war die Verbindung schlecht. Ich fragte sie, wo sie sei, sie antwortete, sie befinde sich im Berliner Zoo-Aquarium. Auf meine naheliegenden Nachfragen reagierte sie stets immer nur mit dürren, unpassenden Worten. Ich gab das Telefon meiner Exfrau, die fragte, wo denn ihre Freundinnen seien. Daraufhin antwortete meine Tochter nur, diese hätten "nicht zugesehen".

In diesem Moment ahnte ich, dass meine Tochter Opfer eines Verbrechens geworden sei, möglicherweise auch unter Drogen gesetzt wurde, denn auf meine nächste Frage antwortete sie immer nur mit verstellter Stimme: "Joghurt, Joghurt, Joghurt". Eine unfassbare Angst, sie nie in meinem Leben wieder zu sehen, keimte in mir auf. (aufgew.)




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